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Das Schiersteiner Krippenspiel
Des Scheerstaaner Krippespill
Schon etliche Jahre sind am Heiligen Abend in unserer weihnachtlich geschmückten Kirche Maria, Josef, das Christkind (und das ist fast immer ein ganz „echtes“ Kleinkind), vier Hirten, die drei Weisen, vier ziemlich grobe Gastwirte, der Lektor (er ist auch in Personalunion der stimmgewaltige Verkündigungsengel), der Kantor und eine große Anzahl Englein zu bewundern. In dem von Pfarrer Mohn geleiteten Familiengottesdienst gibt es viel Musik und Gesang, einen kurzen Gedankenanstoß zur Weihnacht, manchmal auch etwas zum Lachen, wenn z. B. ein Englein seine Flügel verliert, das erschreckte Christkind laut losplärrt, weil der Verkündigungsengel zu gewaltig von der Kanzel tönt, wenn einer seinen Einsatz verschläft und die Hirten ihm ins Wort fallen ...
Aber es kann auch passieren, dass Kinderstimmen aus dem Publikum plötzlich „mitspielen“. Auch deswegen ist die Kirche stets rappelvoll.
„Mogelpackung“
Sie haben richtig gelesen: die Bezeichnung „Scheerstaaner Krippespill“ ist eine (sehr gute und gelungene) Bearbeitung des berühmten Weihnachtsspiels des Komponisten Carl Orff, der ja Bayer war und den Text in deftiger bajuwarischer Mundart verfasste.
Der Scheerstaaner Übersetzer war dann der Friseurmeister Heinz Otto, der den Text der Hirten in unseren Dialekt übertrug, was ihm trefflich gelungen ist. In unserer Version ist z. B. „vum gruuße Schtern“, in der bayerischen vom „mords Trumm“ die Rede. Die drei Weisen sind keiner der beiden Dialekte mächtig und haben deshalb den Mund zu halten.
Unser Kantor studiert jedes Jahr mit Freude und Engagement mit den Engeln die zahlreichen Lieder ein, die Hirten proben ihre bedeutenden Dialoge. Und in der Generalprobe kommen dann kurz vor Heiligabend alle Akteure zusammen, damit am 24.12.2023 um 15 und 17 Uhr in der kerzenerleuchteten Christophoruskirche nichts schief gehen kann!
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