„Ich bin ein möchte-gern-Glaubender."

Sänger John A. Turley im Porträt.

Wer dem Gottesdienst in der Christophoruskirche am 16. Januar 2022 beiwohnen durfte, hatte die Möglichkeit, an diesem Tag Besonderes zu erleben. Denn Sänger John A. Turley sprang aufgrund des kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfalls und des daraus resultierenden Wegfalls der Orgelbegleitung des Kantors als Vorsänger für die Gemeinde ein und konnte damit sicherstellen, dass der unfreiwillige A-cappella-Gesang der Kirchengemeinde an diesem Tag erstaunlich gut funktionierte. Als Ersatz für das Orgelnachspiel trug Turley zum Ende des Gottesdienstes einen von ihm ins Deutsche übersetzten Liedtext des Titels I love" von Larry Groce vor. Obwohl es sich dabei um kein christliches Lied handelt, schuf er damit einen Moment, den viele Besucher als besonders berührend empfanden. Prädikant Siegfried Moos fasste, bevor er den Abschlusssegen erteilte zusammen, was wohl viele dachten: Die göttliche Vorsehung hatte an diesem Sonntagmorgen aus den eigentlich ungünstigen Rahmenbedingungen etwas im besten Sinne des Wortes Außergewöhnliches entstehen lassen.

„Ich war an diesem Tag der Kirchenmusiker, dieses eine Mal, weil Martin Lutz ausgefallen war – und ich spiele keine Tasten. Ich musste alles mit meiner Stimme machen, einschließlich des Postludiums, das sie so berührt hat. In diesem Lied steckt so viel.“ Und Turley zitiert noch einmal zwei Zeilen daraus:

„Ja, ich liebe diesen Menschen, der glaubt eine bessere Welt wird kommen. Ja, ich liebe den Menschen, der weiß, eine bessere Welt wird kommen.“

„Aber schauen sie sich um. Es ist nicht so leicht, den Glauben beizubehalten, dass eine bessere Welt wirklich kommen wird. Simeon sagte, als er das Jesuskind das erste Mal sah: „Jetzt kann ich gehen. Nimm mich mit Herr.“ Ich möchte das wirklich sehr, aber ich bin noch nicht so weit.“

John A. Turley, das A. im Namen steht übrigens für Alan, ist seit September 2021 ein Dreivierteljahrhundert lang auf dieser Welt, zu der er ein so ambivalentes Verhältnis hat. Nach dem unerbittlichen Gesetz des Durchschnitts, wie er es formuliert, bliebe ihm also eigentlich nicht mehr viel Zeit. Während sein Vater bereits im Alter von 77 Jahren gestorben sei, erreichte seine Mutter das biblische Alter von 102 Jahren „und ein halb“, sodass also durchaus eine gewisse Chance bestünde, dass er noch länger lebe.

Vor gut zwei Jahren, im September 2019, ist seine über alles geliebte Lebensgefährtin Lore gestorben, mit der er insgesamt neunzehn Jahre lang liiert war und die letzten dreizehn Jahre vor Ihrem Tode auch zusammengelebt hatte. Dies führte dazu, dass „ich nun zwangsläufig wieder Alleingänger bin“. Die Musik und seine Frau bestimmten sein Leben. Ihren Verlust bezeichnet er selbst als „Vorschlaghammerschlag“. Mit den beiden Töchtern seiner ehemaligen Lebensgefährtin baute sich Turley in den letzten beiden Jahren ein gemeinsames „Trostnetzwerk“, wie er es nennt. „Denn wir alle haben denselben Menschen verloren. Sie haben ihre Mutter verloren, wogegen ich meine Frau verloren habe und die einzige Frau, die ich je hatte. Und ich wollte sie nie und nimmer verlieren. Und seit diesem Verlust sage ich allen, die zuhören: Sterben Sie nicht. Denn sie haben geliebte Menschen, wo immer sie sind, wer immer sie sind, was immer sie sind, was immer sie tun.“

Nicht zuletzt auch um seine Trauer über den Verlust zu verarbeiten, als Selbsttherapie, wie Turley es formuliert, hat er zwei CDs für Freunde und Bekannte aufgenommen. Die Lieder darauf erzählen von seiner Geschichte mit seiner Frau, der Zeit vor ihr und der Zeit nach ihr. Für dieses Projekt übersetzte er auch die Gesangstexte des von ihm außerordentlich geschätzten niederländischen Liedermachers Boudewijn De Groot ins Englische, um sie dann anschließend auch einzusingen.

Auch wenn man John Turley erst in der jüngsten Vergangenheit wieder regelmäßig als Sänger in der Christophoruskirche hört und sieht, gehört er der Schiersteiner Gemeinde bereits seit dem Jahr 1975 an. Denn bereits damals fing er an, in der Schiersteiner Kantorei unter Martin Lutz zu singen. Auch heute freut sich Turley, wenn er gelegentlich wieder einmal mit dem Alt-Kantor zusammenarbeiten darf: „Martin Lutz und ich machen Musik zusammen wie eine Eins.“ 25 Jahre lang haben die beiden – gemeinsam mit Simone Grün – den Introitus vom Orgelbalkon gesungen. Früher habe man Unisono gesungen, bis der neue Kantor Clemens Bosselmann den Gesang dann auf eine vierteilige Harmonie umstellte, die Turley mit seiner tiefen Stimme jedoch sehr entgegenkommt.

Von der Neuen Welt nach Wiesbaden

John A. Turley ist Amerikaner, wie sich an seinem ausgeprägten Akzent unschwer erkennen lässt. Sein Nachname ist wahrscheinlich schottisch-irischer Herkunft. „Wir kamen kurz nach der Mayflower in die Neue Welt“. (Die Mayflower war ein Segelschiff, mit dem die „Pilgerväter“ (eng. Pilgrim Fathers), im Jahr 1620 nach Amerika aufgebrochen waren, um dort ein neues Leben zu führen, Anm. d. Redaktion). Die Turleys siedelten sich im mittleren Westen an, in West-Mittel-Indiana, Turley bezeichnet sich selbst als „Chicago-Produkt“ und „Post-Kriegs-Amerikaner“. Geboren wurde er im Jahr 1946. Im Alter von 16 Jahren zog er mit seiner Familie nach San Diego in Südkalifornien, nur 15 Meilen entfernt von Tijuana in Mexiko. Bedingt durch die Nähe zu Mexiko lernt Turley in San Diego Spanisch und belegt die Sprache später auch als Nebenfach an der Universität. Er spricht bis heute sehr gerne spanisch, zum Beispiel mit der kubanischen Freundin der Familie oder wenn er im Ausland Spanier oder Südamerikaner trifft. „Unsere Generation war dermaßen optimistisch und zuversichtlich in Bezug auf die Zukunft. Und was passierte? Vietnam!“ Auch damit er nicht zum Kriegsdienst in Vietnam eingezogen wird, schreibt Turley sich als Student an der Universität ein, an der er insgesamt sechs Jahre verbringt. Turley studiert dort Rundfunkkunde, heute würde man es wahrscheinlich Medienwissenschaft nennen.

John A. Turley im Alter von 23 Jahren mit seinen Eltern und seiner Schwester Judy. Bild: © John A. Turley

Da der Krieg nach Ende seines Studiums jedoch immer noch andauert, wird er trotzdem zum Wehrdienst einberufen. Um den Kriegseinsatz zu vermeiden, entscheidet er sich für einen freiwilligen Militärdienst bei der US-Luftwaffe. „Die Armee zog einen für zwei Jahre ein. Freiwillige mussten vier Jahre Militärdienst leisten. Da habe ich mir, wie wir im Englischen sagen, „die Nase abgeschnitten, um mein Gesicht zu schützen“ und habe mich für vier Jahre bei der Luftwaffe verpflichtet, um zwei Jahre Armee zu vermeiden. Aber als Soldat der Armee wäre ich mit Sicherheit nach Vietnam gekommen und mit einer fünfzigprozentigen Wahrscheinlichkeit nicht wieder nach Hause.“ Turley wurde dann dennoch Teil des „Vietnamkriegstheaters“, denn die Luftwaffe entsendete ihn auf einen Stützpunkt nach Thailand. Gottseidank war Turley dort aber weniger Soldat als vielmehr Rundfunkproduzent. „Ich trug zwar Uniform, konnte aber als Radioansager und -produzent arbeiten und damit in meinem Beruf, was für viele Soldaten damals keineswegs selbstverständlich war.“

1972 kam Turley mit der US-Luftwaffe nach Deutschland und war auf der Lindsay Airstation stationiert, dem heutigen Europaviertel. Auch dort arbeitet er noch für zwei Jahre in einem kleinen Studio als Rundfunkproduzent. Der Schritt nach Deutschland sei ihm nicht schwergefallen. Auch seine Familie habe ihn stets unterstützt und gesagt: „Tu, was immer dich glücklich macht“. Anfänglich flog er alle drei bis vier Jahre nach San Diego, um seine Familie zu besuchen, nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1990 sogar jedes Jahr, um seine mittlerweile alleinstehende Mutter zu sehen. San Diego, eine Stadt, mit der er nie so richtig warm wurde, vermisst er nicht. Sein Herz hängt aber immer noch ein bisschen an Chicago, das er zuletzt im Jahr 2004 besuchte: „Einmal ein Chigaoer, immer ein Chicagoer.“ Dass er in den letzten Jahren nicht mehr dort gewesen ist, liegt auch an der Tatsache, dass er mit seiner Lebensgefährtin Lore in Deutschland wunschlos glücklich gewesen sei.

„Wir waren einfach glücklich hier. Wir lebten und lebten und lebten und lebten und lebten.“

Nach seinem Ausscheiden aus der Luftwaffe „bin ich hier in Wiesbaden kleben geblieben – sehr zu meiner Freude.“ Turley, der auch heute immer noch amerikanischer Staatsbürger ist, ist glücklich, dass er die Armee verlassen hat und seinerzeit nicht zurück nach Amerika ging: „Unterschwellig hatte ich das Gefühl, dass ich hier mein Glück finden würde – in allen Hinsichten, bescheiden oder nicht. Und ich habe es gefunden.“ Amerika sieht er als ein gespaltenes Land. Diese Spaltung sei heute noch tiefgehender als zu Zeiten des Vietnamkrieges. Eine Rückkehr nach Amerika ist für ihn daher kaum noch vorstellbar.

Direkt im Anschluss an seine Militärzeit findet er eine Stelle auf der Airbase in Erbenheim, allerdings bei einem privaten Unternehmen, einer Bank, der er die folgenden 37 Jahre seines Berufslebens die Treue hält. „Es war eine bescheidene Stelle, nur ein Job, kein wirklicher Beruf, aber er zahlte das Dach über meinem Kopf und ernährte mich. Ich konnte Musik machen – und ich lernte endlich meine Frau kennen.“

Zwar hatte Turley schon in San Diego angefangen, mit Chören zu singen, erst in Wiesbaden aber beginnt er richtig Musik zu machen. Das Talent dafür hat er wohl in die Wiege gelegt bekommen, denn auch sein Vater und seine Mutter waren semi-professionelle Musiker. Er singt in Chören und bringt sich das Bassspielen selber bei. „Das Singen haben mir andere Leute beigebracht.“ Mehr als dreißig Jahre lang spielt er in verschiedenen Bands: In einer Tanzband und in einem Country- und Westernduo, in denen er auch Leadvocals übernimmt, zwanzig Jahre lang singt er als Hintergrundsänger in einer Rockband. „Wir hatten einen sehr dynamischen Leadsänger, meine Stimme war dagegen zu tief und keine wirkliche Rockstimme“, so Turley.

Im Jahr 1977 beginnt Turley mit Gesangsunterricht bei Rolf Sartorius, den er über das Wiesbadener Konservatorium kennengelernt hatte. „Er hat das Fundament gelegt.“ Nach sechsjähriger Zusammenarbeit erhält Sartorius einen Ruf an die Musikhochschule nach Wien, den er nicht ablehnen kann und empfiehlt Turley daher, seinen Unterricht bei dessen Kollegin Lore Meyer-Esche fortzusetzen, nach Turley zu dieser Zeit die Gesangspädagogin in Wiesbaden. Das ist im Jahr 1983.

„Ich kam zu ihr und war die ganze Zeit ihr Schüler, bis sie ihren letzten Atemzug nahm.“

Siebzehn Jahre lang war Turley Ihr Schüler, das Verhältnis zwischen den beiden wurde im Laufe der Jahre freundschaftlicher und freundschaftlicher, aber immer mit der gebotenen Distanz, „denn sie war eine verheiratete Frau.“ Im März 1997 stirbt Lore Meyer-Esches Ehemann, aber es dauert noch bis Ende 2000, bis die beiden ein Paar werden. Man trifft sich zu einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant in Naurod. „Und das war der Anfang. Endlich hatte ich meine Frau gefunden.“ Turley ist zu diesem Zeitpunkt 54 Jahre alt und – man mag es kaum glauben – Lore Meyer-Esche ist die erste Frau in seinem Leben. „Die meisten Jungs meiner Generation haben dagegen die Rückbank ihres Autos schon mit 14 ausprobiert, was ich nie tat. Ich fing mit 54 an. Ich sagte damals: Es war spät, aber es war nicht zu spät. Heute sage ich: Es war nicht zu spät, aber es war spät.“

Auf Anraten seiner Frau stellt Turley sein Gesangsrepertoire im Laufe der Jahre auf Lieder um, weg vom Barock, wie in der Kirche. Hauptsächlich deswegen verlässt Turley im Sommer 2002 fürs Erste die Schiersteiner Kantorei und kehrt erst Mitte 2021 wieder an seine alte Wirkungsstätte in die Christophoruskirche zurück. In der Zwischenzeit singt Turley Lieder und Liederzyklen von Brahms, Schumann und Schubert und veranstaltet auch eigene Liederabende. Den letzten Auftritt, bei dem seine Frau die Möglichkeit hat, ihn in der Öffentlichkeit singen zu hören, findet am 1. Juni 2019 in der Versöhnungsgemeinde statt, als er die Winterreise singt. „Ich wollte immer in erster Linie meiner Frau gefallen, aber ich hoffe natürlich, dass es auch anderen Menschen gefallen hat. Meine Frau war all die Jahre mehr meine Betreuerin als meine Lehrerin. Sie fehlt mir so dermaßen. Nicht nur persönlich, sondern auch gesanglich. Diese Zeit mit ihr hat mich so geprägt. Es war fast zu gut, um wahr zu sein, aber es war wahr.“

John Turley und Lore Meyer-Esche im Jahr 2004. Bild © John A. Turley

Eher Kirchensänger als Kirchengänger

Bei einem Mann, der seit fast drei Jahrzehnten als Kirchenmusiker engagiert ist, stellt sich natürlich die Frage, wie er es mit dem Glauben hält. Turley gibt die Antwort von sich aus: als er seinerzeit aus der Armee austritt und er seine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland beantragt, fragte man ihn nach seiner Religion – und er antwortet: keine. Tatsächlich ist er jedoch getauft und evangelisch. In den Vereinigten Staaten aber seien Staat und Kirche streng voneinander getrennt. „Hier in Deutschland sind die Kirchen durch Steuergelder unterstützt, darum habe ich gesagt: Ich habe keine Religion. Ich wollte, dass das meine persönliche Sache ist“. In all den Jahren, in denen er sonntags in der Kirche sang, sei er daher eher ein Kirchensänger, denn ein Kirchengänger gewesen. Das sei auch heute noch so. „Ich nenne mich heute einen „möchte-gern-Glaubenden““. Nach seinem Umzug von Chicago nach San Diego war Turley sogar eine Zeit lang Atheist. Und dass, obwohl er erst ein Jahr vorher Kirchenmitglied in Chicago geworden war. „Jetzt, wo ich langsam in die Schlussrunde komme, habe ich dieses Verlangen, etwas zu finden, woran ich wirklich glauben kann.“ Parallelen zu sich findet Turley bei dem von ihm sehr geschätzten Komponisten Johannes Brahms. Dieser sei auch evangelisch getauft gewesen, habe sich jedoch eher als Agnostiker bezeichnet. „Aber er setzte sich in seiner Musik sehr stark mit kirchlichen Themen auseinander.“ Von Brahms heißt es jedenfalls, er habe jeden Tag in der Bibel gelesen. Das Requiem von Brahms, das im Herbst 2021 in Kloster Eberbach aufgeführt wurde, ist eines von Turleys Lieblingswerken. Er hat es seiner Frau gewidmet. Die Widmung ist im Programmheft der Veranstaltung verewigt. Ein wenig Hoffnung darauf, seine Frau eines Tages im Himmel wiedersehen zu können, schimmert durchaus durch: „Das möchte ich so gerne glauben.“ Ein anderer seiner Lieblingsmusiker, der Argentinier Facundo Cabral macht Turley in dieser Hinsicht Hoffnung: „Cabral war in seiner Jugend ein Rebell und landete x-mal im Knast. Aber eines Tages kam ein Missionar und machte einen Knastbesuch. Und er hat ihn umgedreht.“ Cabral, der sich zum christlichen Glauben bekehrt hatte, textete einmal: „Wenn es nach dem Leben eine Wiedergeburt gibt, heute bleibt mir die Hoffnung auf den Tod.“ Das spanische Originalzitat steht auf der ersten Seite des Programmheftes zu Brahms Requiem. „Ich komme aus der christlichen Tradition und ich möchte gerne glauben.“, so Turley. „Wie Brahms finde ich viel Trost, wenn ich in die Kirche gehe. Dort ist es ruhig, ich kann abschalten und ich kann mich ausdrücken, in dem ich singe.“

Ausblick

Mittlerweile genießt er seit elf Jahren den Ruhestand. „Ich habe sozusagen alle Zeit der Welt und kann mein Leben genießen – soweit es meine gedrückte Stimmung zulässt.“ Die verbleibende Zeit möchte er gerne nutzen, alte Freundschaften zu pflegen und Freunde in ganz Deutschland zu besuchen. Auch auf die Insel Sylt, an seinen langjährigen, gemeinsam mit seiner Frau besuchten Urlaubsort, möchte er gerne wieder einmal reisen. Zudem plane er, eine Gesangsmeisterklasse in Österreich zu belegen, wenn sich die Möglichkeit dazu ergebe. Auch eine weitere Partnerschaft schließt er in der Zukunft nicht aus: „Ich möchte gerne wieder lieben. Allerdings halte ich es nicht für besonders wahrscheinlich, angesichts meiner eigenen Leistung in der Zeit vor meiner Frau.“

Am 30. September 2022, vier Tage nach seinem 76. Geburtstag, wird John Turley auf den Tag genau seit 50 Jahren in Deutschland sein. Gut möglich, dass er dieses Jubiläum – zumindest in einem kleineren Kreis – feiern wird. John Turley beschließt unser Gespräch mit einem Zitat aus dem „Desiderata“, dem Gedicht von Max Ehrmann, das heute auch in vielen Kirchen zu finden ist. Der Text hängt, als Bild gerahmt, in seinem heimischen Flur:

„Mit all ihren Täuschungen, Mühen und zerbrochenen Träumen, ich halte sie immer noch für eine schöne Welt. Und ich bin sehr zögerlich, sie zu verlassen. Jedenfalls bin ich noch hier.“

Gespräch aufgezeichnet von Jan Schneider.

Beten wir gemeinsam für John A. Turley, dass er den Weg vom möchte-gern-Glauben zum wahren Glauben findet und sich die Weissagung des Heiligen Geistes an Simeon auch für ihn erfüllen möge: „er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.“ (Lukas 2, 26)

Bild: © Jan Schneider