Das Wort an die Gemeinde

Von Traurigkeit zur Freude.


Liebe Scheerstaaner, liebe Mitglieder unserer Christophorusgemeinde, liebe Leserin und lieber Leser,

„Ihr habt nun Traurigkeit“, das ist die Situation erstaunlich vieler Menschen unter uns. Erstaunlich nicht deshalb, weil es so selten vorkäme, dass Menschen Grund zur Traurigkeit haben. Erstaunlich wohl viel mehr daher, weil wir diese Themen und oft genug die davon betroffenen Menschen lieber umgehen. Weil wir nichts erfahren, vielleicht auch nichts erfahren wollen? Es ist eben sehr unpopulär und überhaupt nicht „sexy“, traurig zu sein.

Und doch ist es für unzählige Realität, auch unter uns. Fortwährend erfahren Einzelne schwere Nachrichten. Düstere Gesundheitsprognosen, Meldungen über den drohenden Verlust des Arbeitsplatzes, Enttäuschungen durch geliebte Partner. Da werden schwer Kranke zum Tode begleitet, geliebte Menschen müssen losgelassen werden. All das findet fortwährend statt unter uns, in unserem Ort, unserer Nachbarschaft, bei uns selbst. Ganz abgesehen von der Trübsinnigkeit im Blick auf die nationalen und globalen Riesenprobleme. Verdrängen, exzessiv arbeiten, großes Spaßprogramm, medikamentöse Linderung und vielerlei esoterische Heilsanbieter sind verbreitete Umgehensweisen, doch wirkliche Befreiung von der Traurigkeit gibt es wohl nur, wenn wir die Gründe dafür sehen und anerkennen, um sie dann im Glauben an den Auferstandenen Jesus Christus zu überwinden. 

Jesu Wort aus dem Johannes-Evangelium macht uns Mut: Wir können alle Seiten des Lebens annehmen, die hellen wie die dunklen, weil wir eine Perspektive haben. Weil wir nach vorne schauen können.Die gute Zukunft ist für uns ausgemacht durch den österlichen Sieg Jesu Christi! Er, der Tod und Schmerz und Traurigkeit überwunden hat, wird uns eine Freude schenken, die ewig bleibt und die niemand mehr von uns nehmen kann! Man nennt es Verheißung: Eine feste göttliche Zusage, die nicht mit unseren menschlichen Möglichkeiten steht und fällt, sondern uns die Zukunft überhaupt erst öffnet. Mit dieser Perspektive vor Augen wird es möglich, Traurigkeit anzunehmen und zu überstehen. Jeden alltäglichen Grund zur Freude aber lasst uns dankbar annehmen und genießen als einen Vorgeschmack der kommenden Freude!

Lasst uns das in frohen Gottesdiensten und Feiern der Osterzeit schmecken und erleben! 

Christus ist auferstanden!

Ihr Pfarrer Jörg Mohn