Die Hochzeit zu Kana

Bekanntes Evangelium und Gemälde in unserer Kirche.

Die Hochzeit zu Kana zählt zu den bekanntesten biblischen Erzählungen und findet sich nur im Evangelium nach Johannes (in den Versen 2,1-12). Jesus tat auf dieser Hochzeit sein erstes Zeichen, indem er Wasser in Wein verwandelte. Die Hochzeit ist von verschiedenen Malern als Motiv aufgegriffen worden. Das große Gemälde im linken Seitenschiff der Christophoruskirche ist eine alte Kopie (um 1600) nach dem berühmten Bild des italienischen Malers Paolo Caliari, genannt Veronese, das dieser 1563 vollendete und das zu den monumentalsten Gemälden zu diesem Thema gehört.

Mit seiner Originalgröße von 9,90 m × 6,66 m ist es eines der größten Bilder, die je auf Leinwand geschaffen wurden. Das Gemälde diente der Gestaltung der Rückwand des Refektoriums des venezianischen Klosters San Giorgio Maggiore. Unter Napoleon wurde das Bild 1797 nach Paris gebracht, das Original ist heute im Louvre zu besichtigen.

Die Hochzeit zu Kana ist bei Veronese ein opulent ausgerichtetes Festmahl: In der Mitte der Tafel sitzt Jesus, an seiner rechten Seite seine Mutter Maria, die zu den Festgästen sagt: „Was er euch sagt, das tut(Johannes, 2,5). Jesus und Maria sind jeweils von einem Heiligenschein umgeben. Weiterhin zu sehen sind die Jünger ihm zur Seite, in der rechten Ecke des Bildes sind die Auftraggeber des Malers, die Benediktinermönche des Klosters San Giorgio zu erkennen. Doch geht das Gemälde weit über das biblische Motiv hinaus: Veronese hat auch die Bediensteten in Szene gesetzt, die das Festmahl zubereiten, und gewährt einen Ausblick auf die Architekturideale seiner Zeit, eine antikische Stadtlandschaft mit Säulen, hochherrschaftlichen Gebäuden und einem zeitgenössischen Campanile im Stile der Renaissance. Überhaupt scheint das Wunder, Wasser in Wein zu verwandeln, eine eher nebensächliche Rolle zu spielen, die Gäste sind nicht auf eine bestimmte Situation konzentriert, sondern scheinen sich über ganz verschiedene Dinge zu unterhalten. Lediglich im vorderen rechten Teil des Bildes gibt es den Hinweis auf das biblische Motiv: Es werden Amphoren umgefüllt und der Majordomus, der Verwalter des Hauses, betrachtet prüfend den Wein in seinem Glas.

Im Vordergrund spielen Musiker auf. Neben dem in den Hintergrund versetzten Zinkenspieler fallen die drei Musiker mit den Saiteninstrumenten besonders auf. Der Kunsthistoriker A. H. Zanetti stellte 1771 die Vermutung auf, dass Veronese dort sich selbst sowie zwei weitere berühmte Maler porträtiert hat: Er ist der Musiker im hellen Gewand, links sitzend, in der Mitte soll es sich um Tintoretto handeln und der ältere Mann im roten Gewand soll Tizian sein. Einen Hinweis auf die Richtigkeit dieser Annahme gibt das Bild selbst: Zwischen dem als Veronese ausgemachten Musiker im hellen Gewand und dem Majordomus gibt es eine große Ähnlichkeit. Bei dem Majordomus ist wiederum sicher, dass Veronese mit ihm seinen Bruder Benedetto Caliari im Bild verewigt hat. Bei näherer Betrachtung der Gottesmutter Maria fällt auf, dass sie scheinbar etwas in der linken Hand umfasst hält, dieser Gegenstand ist jedoch nicht auf dem Bild sichtbar. Über die Deutung dessen ist man sich nicht im Klaren. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Maria auf zur Neige gehenden Wein hinweist, da deren Hand gebogen ist, als umfasse sie einen (fehlenden) Becher Wein.

Quellen: Kirchenführer der Christophoruskirche, Wikipedia, eigene Darstellung.

Die Hochzeit zu Kana

Prunkstück unter den Gemälden in der Christophoruskirche ist „Die Hochzeit zu Kana“ von Veronese in einer Kopie des frühen 17. Jahrhunderts.