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Christophorus
Namenspatron unserer Kirche.
Der 24. Juli ist der evangelische Gedenktag des Christophorus im Evangelischen Namenkalender. Christophorus ist einer der volkstümlichen Heiligen des Morgen- und Abendlandes. Historisch ist nur sein Name und sein Martyrium, das er um das Jahr 250 erlitten haben soll.
Christophorus, aus Palästina gebürtig, hatte sich in vielen Schlachten großen Ruhm erworben. Im Hochgefühl seiner Kraft und im Stolze auf seinen Heldenruhm wollte er nur dem mächtigsten Herrn auf Erden dienstbar sein. Mit Panzer, Schild, mit Wehr und Waffen angetan, zog er von Land zu Land, einen Fürsten zu suchen, der sich vor niemanden fürchte. Er fand keinen; denn alle Könige und Kaiser fürchteten sich, wo nicht vor den Menschen, so doch vor den bösen Geistern. Deshalb ergab er sich dem Satan, dem Fürsten dieser Welt. Als er aber einmal bemerkte, dass auch der Satan vor einem hölzernen Kreuz, welches an Weg stand, zitternd floh, verließ er dessen Dienst und suchte den König, der zum Wappenzeichen das Kreuz habe.
Bald kam Christophorus zu einem Einsiedler, welcher im befriedigende Auskunft gab und ihn an Jesus glauben lehrte. Hocherfreut fragt er: „Wie soll ich meinem Herrn und Erlöser dienen?" Jener erwiderte: „Übe dich fleißig im Fasten, Beten und Betrachten." „Das Fasten erträgt mein Körper nicht", meinte der Riese, „auch zum Beten und Betrachten habe ich kein Geschick." Der Einsiedler riet ihm: „Wohlan, so diene Christus durch leibliche Werke der Barmherzigkeit." Sieh, dort ist ein Fluss ohne Brücke, den viele Leute durchwaten, der hat schon manches Menschenleben gekostet. Trage nun du die Leute hin- und herüber, ihr Dank und Gottes Segen wird es dir lohnen." Christophorus legte die Waffenrüstung ab und tat diesen friedlichen Dienst demütiger Nächstenliebe opferwillig bei Tag und Nacht. Eines Abends bat ein munteres Knäblein mit goldenen Locken und rosigen Wangen, dass er es über das Wasser trage. Freundlich hob er es auf seine Schultern und stieg in die Flut; aber mit jedem Schritt schwoll das Wasser höher und höher, das Knäblein wurde schwerer und schwerer zur erdrückenden Last. Schweißtriefend und keuchend erreichte er endlich das andere Ufer. Staunend fragte er: „Kind, was Wunder ists mit dir? Mir war, als träge ich die ganze Welt." Das Knäblein lächelte: „Mehr als die Welt - du hast den getragen, der Himmel und Erde erschaffen. Du hast Barmherzigkeit geübt und Barmherzigkeit dafür gefunden. Deine Sünden sind dir vergeben, sei nun mein Apostel und zum Wahrzeichen wird dein eiserner Stab blühen." So geschah es, und er hieß fortan Christusträger = Christophorus.
Außen an Kirchen und Häusern (wie am Christophorushaus), innen an den Chorwänden der Kirchen, wird Christophorus überlebensgroß, meist mit einem Baumstamm in den Händen und mit dem Kind auf der Schulter dargestellt.
Er ist unter anderen Patron der Städte Braunschweig, Hildesheim, Stuttgart und Würzburg.
Als einer der vierzehn Nothelfer wird er gegen einen unvobereiteten Tod angerufen. Wer sein Bild am Morgen betrachtete, glaubte sich an diesem Tag vor jenem Übel bewahrt. Deshalb wurde sein Bild möglichst groß an den belebtesten Stellen angebracht. Daher ist er auch Patron der Seeleute, Reisenden, Lastträger, Kraftfahrer und der Luftschiffer. Er schützt auch die Gärtner, Obsthändler, Kinder, schwangeren Frauen, Buchbinder, Färber, Hutmacher und Zimmerleute. Christophorus hilft gegen Blitz, Gewitter und Zahnschmerz sowie gegen Dämonen, Hage, Hungersnot, Pest und gegen alle Wassergefahren.