Die Auferstehung

Sehen und Glauben

Das Johannesevangelium betont die Tücher, die am Ostermorgen im Grab gefunden wurden. Als der Lieblingsjünger das Grab betrat, „sah er und glaubte“.

„Am ersten Tag der Woche kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab. Es liefen aber die beiden miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam als Erster zum Grab, schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Leinentücher liegen, und das Schweißtuch, das auf Jesu Haupt gelegen hatte, nicht bei den Leinentüchern, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der als Erster zum Grab gekommen war, und sah und glaubte.“ Johannes 20,1-8

Der ungläubige Thomas (Bild: Caravaggio, 1601-1602). 

Der geliebte Jünger war bei der Kreuzigung und anschließend am Ostermorgen beim Grab anwesend. Er sah die leeren Tücher flach im Grab liegen, doch der Leichnam war verschwunden. Die Tücher waren ein Zeichen des Todes gewesen. Jetzt sind sie ein Zeichen des Lebens.

Jesus erschien in den Tagen nach seiner Auferstehung vielen Jüngern. Bei einer Erscheinung forderte Jesus den Apostel Thomas auf, seine Wunden zu untersuchen. Heute untersuchen moderne Forscher das unerklärliche, blutbefleckte Bild, um seine Geheimnisse zu ergründen. Alle Beobachter sind ermutigt, die Einladung Jesu an den „ungläubigen Thomas“ anzunehmen:

„Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ Johannes 20,27

Eugène Burnand, Die Jünger Johannes und Petrus, am Morgen nach der Auferstehung zum Grab laufend (1898).